Jakobsweg: Andechs - Wessobrunn - Hoher Peißenberg
Der nach seinem Ausgangspunkt benannte „Münchner Jakobsweg“ ist ein ausgeschilderter Fernwanderweg, der in München beginnt und isaraufwärts zum Kloster Schäftlarn und vom Starnberger See über Kloster Andechs um den Ammersee herum zu einer der markantesten Wegmarken auf dieser Strecke führt: dem Hohen Peißenberg. Es gibt mehrere Routen, um dorthin zu gelangen. Eine beginnt in Kloster Andechs und führt über Pähl und Raisting nach Wessobrunn. Von dort kann man am zweiten Tag den Weg zum Hohen Peißenberg fortsetzen.
Der Münchner Jakobsweg endet in Lindau am Bodensee und hat Anschluss zum bayerisch-schwäbischen Jakobsweg bzw. nach Bregenz zum Schweizer Jakobsweg. Die Etappen im Pfaffenwinkel gehören zu den schönsten des bayerischen Jakobsweges und erschließen Wanderern die Reize des Voralpenlandes, das zahlreiche Spuren der Jakobusverehrung und viele Kunstdenkmäler aufweisen kann. Die Gesamtlänge des Weges von München nach Santiago de Compostela in Spanien beträgt insgesamt über 2700 km, das Teilstück des Münchner Jakobsweges ist 250 km lang.
Wegbeschreibung (2 Tage, 25 + 13 km)
1. Tag: Andechs - Wessobrunn (25km)
Der ausgeschilderte Weg beginnt in Andechs, oben an der Klosterkirche, wo eine Holzstiege in das Kienbachtal (S. 72) hinunterführt. Durch das obere Kienbachtal kommt man nach Erling. Dort auf der „Herrschinger Straße“ (St 2067) rechts weiter bis zur Abzweigung der Straße nach Weilheim (St A3). Nach ca. 300 m zweigt von dieser Straße links ein Weg ab (Weg Nr. 2, Hardtkapelle). Ab jetzt ist der gut ausgebaute Wanderweg ausgeschildert und führt durch den Wald. Unterwegs schöne Blicke auf den Ammersee sowie die Hardtkapelle. Nach ca. zwei Stunden erreicht man in Pähl die Kirche St. Laurentius (S. 117). Beim Gasthaus Post geht es nun auf der „Raistinger Straße“ zur Brücke über die Ammer und dann halb links auf einen asphaltierten Fahrweg am Altwasser der Ammer. Wenn man sich an die Markierung des König-Ludwig-Weges hält, kommt man sicher nach Raisting. Dort gegenüber der Pfarrkirche auf der „Floßmannstraße“ weiter und auf dem „Stillernweg“ ins anmutige Tal der Rott nach Stillern mit der Stefanskapelle. Weiter am Waldrand durch das Bachtal, dann rechts dem Schild „Wessobrunn“ folgen. Durch das Tal des Steingrabens erreicht man bald Wessobrunn.
2. Tag: Wessobrunn - Hoher Peißenberg (13km)
Beginn an der Tassilo-Linde in Wessobrunn (Wegezeichen Jakobsweg und König-Ludwig-Weg). In St. Leonhard im Forst rechts an der sehenswerten St. Leonhard-Kirche und am Gasthaus „Zum Bayerischen Hiasl“ vorbei. In Linden bei der großen Linde rechts weiter und über Schwabhof, Buchschorn nach Hetten. Am Ortseingang rechts bis zur nächsten Kreuzung und dann links auf dem Wanderweg H6 den Berg hinauf zur Wallfahrtskirche auf dem Hohen Peißenberg (200 Höhenmeter, Gasthof). Rückkehr von Peißenberg mit der Bahn nach Weilheim, dann mit dem Bus Linie 9652 Weilheim-Wessobrunn oder einem Taxi oder vorher abgestelltem zweiten PKW zurück nach Wessobrunn.
Anfahrt
Bahn: S-Bahn von München nach Herrsching, Bahnstation Herrsching, Busverbindung (5 km) nach Andechs
PKW: Parkmöglichkeiten: In Egling beim Hotel Garni zur Post oder in Machtlfing bei der Kirche .
Sehenswürdigkeiten
Hoher Peißenberg:
Der Berg (988 m) erhebt sich als sog. Inselberg vor den Gebirgen der Alpen und besteht aus voreiszeitlichen Gesteinsschichten, die im Zuge der Alpenfaltung steil aufgerichtet wurden. Der Blick von seinem Gipfel auf den Pfaffenwinkel gilt als der schönste in Bayern.
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Die 1619 erbaute, einschiffige Kirche besitzt einen reich verzierten Hochaltar. Die doppelgeschossige Empore im Westen hat eine kostbare Brüstung mit Einlegearbeiten aus Holz. Im Chor zwei Holzreliefs der Spätrenaissance mit reichem Rankenwerk.
Wallfahrtskapelle: Der 1514 erbaute Chor stammt noch von der ersten Kapelle, die von den Bauern der umliegenden Ortschaften errichtet wurde. Das Langhaus wurde im 17. Jh. angebaut. Der Pfleger von Schongau stiftete ein Muttergottesbild aus der früheren Schlosskapelle in Schongau, das sich bald als wundertätig erwies. Die ab 1604 von den Rottenbucher Chorherren betreute Wallfahrt erreichte im 18. Jh. ihren Höhepunkt; danach ließen die Pilgerströme nach. Das Gnadenbild der Muttergottes aus der zweiten Hälfte des 15. Jhs. steht heute auf dem barocken Hochaltar. Auf dem Deckenbild von 1748 von Matthäus Günther sieht man, wie das Marienbild von Schongau in einem bewegten Figurenzug zum Hohen Peißenberg getragen wird. Die Rocaille-Ausstattung hat der Wessobrunner Künstler Joseph Schmuzer geschaffen.
Quelle & weitere Touren-Beschreibungen
Dr. Walter Töpner: Erlebniswege Oberbayerisches Seenland
ISBN 978-3-95551-013-8 1. Auflage
208 Seiten, Softcover, 14 x 23 cm, vierfarbig, 16 Touren, zahlreiche Fotos und Karten
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